Im Anschluss an die Definition von "Mensch" und "Person" werden die mit Personen und deren besonderem moralischen Status verknüpften Probleme beleuchtet. Alsdann werden die Eigenschaften von Lebewesen als "moral patients" und "moral agents" erläutert, letztlich der Verantwortungsbegriff und Dilemmata diskutiert.
Bild: Pixabay.com (Peggy_Marco)
Menschen und Personen
Beide Begriffe - Menschen und Personen - können normativ (handlungsleitend) und deskriptiv (beschreibend) verwendet werden. Zunächst zum Begriff "Mensch":
Deskriptiv: "Er ist ein Mitglied der biologischen Spezies Homo Sapiens."
Normativ: "Du darfst das nicht tun - er ist doch ein Mensch!"
Die normative Begriffsverwendung ist geeignet für Fälle besonders grausamen moralischen Handelns, wie z.B. für den Holocaust an den Juden im zweiten Weltkrieg: Hier kann augenscheinlich nicht mehr bloss von Mord gesprochen werden, weil die Juden von den Nazis dehumanisiert worden waren.
Aber auch in weniger drastischen Fällen wie z.B. Mobbing kann "Mensch" normativ verwendet werden, weil Menschen durch solcherlei Verhalten eine Erniedrigung erfahren, die ihrem Mindestanspruch an respektvoller Behandlung zuwiderläuft, die sie aufgrund ihres Status als Personen aber verdienen.
Zum Begriff "Person":
Deskriptiv: "Die vermisste Person ist wieder aufgetaucht."
Normativ: "Du darfst das nicht tun - er ist doch eine Person!"
Menschen werden umgangssprachlich resp. typischerweise stets auch als Personen betrachtet. Das Attribut "Person" begründet demnach eine spezielle Stellung bzw. einen gesonderten Status moralischer und/oder legaler Natur, der mit Normen verknüpft ist.
Der Status von Personen kann als eine auf einen bestimmten Zweck abzielende Menge verschiedener Normen interpretiert werden. Diese Normen beschreiben die Behandlung von Personen und/oder deren Handeln normativ, beispielsweise:
Der legale Status eines Richters gestattet ihm, rechtskräftige Urteile zu sprechen.
Der moralische Status einer Katze verbietet es, sie spasseshalber zu quälen.
Auch Menschenwürde als Eigenschaft von Personen lässt sich als Status begreifen, u.a. weil die Würde ein Demütigungs- oder Tötungsverbot begründet, aber auch, warum Personen verantwortlich handeln sollten. Zielpunkt dieser Normen scheint die Personenhaftigkeit zu sein.
Das Problem des moralischen Status
Warum erhalten Menschen dank ihres Personenseins eine besondere Stellung gegenüber anderen Lebewesen oder Dingen? Mit dieser Ausgangsfrage sind zwei Probleme verknüpft, die eine Theorie des moralischen Status erklären können sollte:
Was sorgt dafür, dass Menschen zu Personen werden? Welche Eigenschaften erklären und begründen, weshalb (die meisten) Menschen Personen sind und Würdestatus erhalten? Wie wird im Umkehrfall begründet, dass nicht auch andere Entitäten (z.B. Algen) Personen sind?
Weshalb kommt Personen eine besondere moralische Stellung zu und wieso ist Menschenwürde von so hohem moralischem Gewicht? Weshalb sind Personen prioritär gegenüber anderen Wesen mit moralischem Status und warum sind Personen untereinander gleich zu behandeln?
Für diese Probleme werden nachstehend vier Lösungsvorschläge angeboten.
Personalismus
Der Personenstatus und der damit verbundene herausragende moralische Status hängen von bereits ausgebildeten Eigenschaften bzw. Befähigungen ab, die wir besonders schätzen: Rationales Denken, personale Selbstbestimmung und Selbstachtung. Folglich sind nur Menschen mit diesen Befähigungen Personen und es gilt: Menschenwürde ist Personenwürde.
Die Vorzüge des Personalismus bestehen darin, dass personenmachende Eigenschaften in besonders wertvollen Befähigungen verankert werden: Wir schätzen diese Eigenschaften, ergo schätzen wir auch die Wesen, die diese Eigenschaften haben. Zudem haben die meisten Lebewesen diese Eigenschaften nicht, was erklärt, weshalb sie keine Personen sind.
Nachteile des Personalismus bestehen in der Exklusion besonders verwundbarer Gruppen (Komatöse, Neugeborene, Behinderte) aus dem Kreise der Personen. Zudem erklärt die Theorie nicht, weshalb alle Personen die gleiche Würde haben sollen, obschon die genannten drei Eigenschaften nicht in allen Personen gleich stark ausgeprägt sind.
Universalismus
Um einen fundamentalen Nachteil des Personalismus auszugleichen, postuliert der Universalismus, dass die Menschenwürde insbesondere besonders verwundbare Gruppen berücksichtigen muss. Das Personen-Kriterium wird für einen hohen moralischen Status zwar nicht aufgegeben, aber die es ausmachenden Eigenschaften bereits als Potenziale in Rechnung gestellt: Über die grundsätzliche Befähigung zum Personensein verfügen alle Menschen, d.h. Menschen können in aller Regel qua Geburt irgendwann rational denken und in Selbstbestimmung und Selbstachtung leben, folglich gilt: Personenwürde ist Menschenwürde.
Die Vorzüge des Universalismus: Alle Menschen sind Personen aufgrund ihrer personenkonstitutiven Natur, und diese Natur können auch andere Lebewesen aufweisen. Weil diese personenkonstitutive Natur quasi uniform ist, haben alle Personen die gleiche Menschenwürde.
Nachteilig wirkt im Universalismus einerseits die Unklarheit, weshalb nur schon eine Grundbefähigung das Personensein angemessen begründen können soll und nicht erst die entsprechend ausgebildeten Eigenschaften. Andererseits ist der Begriff "Grundbefähigung" ohnehin erklärungsbedürftig: Entweder man hat die Befähigung, oder man hat sie (noch) nicht und muss sie zunächst entwickeln.
Primitivismus
Der Primitivismus unterstellt ähnlich dem Universalismus zwar, dass jede Person Menschenwürde habe, es aber Gegenstand von Debatten sei, was eine Person ausmache. Das Personensein hängt gemäss Primitivismus also nicht von bereits ausgebildeten Eigenschaften der Person ab (Personalismus) und auch nicht von einer Grundbefähigung zu solchen Eigenschaften (Universalismus), sondern wird durch die Anerkennung als Person begründet. Eigenschaften oder entsprechende Potenziale können aber Indikatoren für diese Anerkennung sein.
Als Vorzüge des Primitivismus mögen gelten, dass Mensch und Personensein ohne erheblichen Erklärungsaufwand miteinander verknüpft werden können, dass alle Personen eine gleiche Würde haben, und dass auch nichtmenschlichen Wesen qua Anerkennung Würde verliehen werden kann.
Nachteilig für den Primitivismus sind der scheinbar zu frühe Abbruch der Erklärung - gibt es keinen tieferen Grund als Anerkennung, weshalb Menschen Würde haben und Amöben nicht? Dazu gesellt sich eine praktische Orientierungslosigkeit: Wie sollen auf einem primitivistischen Fundament praktische ethische Fragen nach dem Personensein entschieden werden (Stammzellenforschung, Abtreibung)?
Pluralismus
Der Pluralismus versucht die problematische Annahme zu beseitigen, wonach die moralische Stellung, aus der sich die Menschenwürde ergibt, nur an das Personensein geknüpft sei. Mit anderen Worten: Selbst wenn alle Personen zweifellos Menschenwürde haben, heisst das im Umkehrschluss nicht, dass nur Personen die Menschenwürde haben können. Laut dem Pluralismus sind es (auch) die Normen, d.h. Rechte und Pflichten, die die besondere moralische Stellung von Personen konstituieren.
Pluralismus hat als Vorzüge u.a., dass er die problematische Annahme von Grundbefähigungen des Universalismus nicht benötigt, und dass auch Wesen anderer Spezies als des Homo Sapiens Personen und mithin Würdeträger sein können, sofern sie personenmachende Eigenschaften aufweisen.
Nachteile des Pluralismus sind hingegen zunächst die Unklarheit, weshalb das Personensein an sich normativ gleich bedeutsam sein soll wie der Umstand, zu einer Spezies zu gehören deren Mitglieder Personen sind. Fraglich ist zudem die Plausibilität, auch Nichtpersonen denselben moralischen Status wie Personen zu gewähren, zumal z.B. Embryonen nicht gedemütigt werden können.
Moral patients / Moral agents
Die normative Bedeutung von Personen als "moral patients" (ein Patient wird behandelt) ist wie folgt charakterisiert: Ein "moral patient" hat besondere Rechte und ist als moralisches Lebewesen zu behandeln - selbst wenn es keinen Personenstatus hat. Das Wohlergehen aller "moral patients" ist von Bedeutung und "moral patients" dürfen demnach nicht für das eigene Wohlergehen oder das Wohlergehen Dritter instrumentalisiert werden.
Die Differenzierung von Menschen und Personen und die Begründung von Personen als "moral patients" ist für die Abgrenzung zu anderen Lebewesen und Dingen bedeutsam: Personen sind - insbesondere im Konfliktfalle - besser zu behandeln als Nichtpersonen, weil Personen qua Menschenwürde in der Hierarchie der "moral patients" weiter oben stehen. So wäre beispielsweise in einer entweder/oder-Situation eine Nichtperson (Katze) zu opfern, um eine Person (Mensch) zu retten, obgleich beide Lebewesen "moral patients" sind. Insofern ist Menschenwürde als normative Eigenschaft von Personen zu verstehen, die mit elementaren menschlichen Wohlergehensfaktoren verknüpft (Leben, Autonomie, Selbstachtung) und über Normen (z.B. Instrumentalisierungsverbot) erläuterbar ist.
Als "moral patients" sind Personen resp. Menschen untereinander gleich zu behandeln, weil sie per definitionem dieselbe Würde haben. Somit gilt qua Personenstatus u.a. auch ein Diskriminierungsverbot. Die Annahme moralischer Gleichheit aller Person untereinander bringt jedoch Schwierigkeiten (moralische Dilemmata) mit sich, wenn z.B. eine entweder/oder-Situation mit zwei Personen vorliegt.
Die normative Bedeutung von Personen als "moral agents" (ein Agent handelt) ist so charakterisiert: Ein "moral agent" ist moralisch handlungsfähig, wenn er sich an Regeln orientieren kann und aus seinem Tun Konsequenzen zu ziehen vermag. Solche Personen tragen Verantwortung für ihre Handlungen und ihr Verhalten, da sie eine Kausalkette initiieren oder entscheidend beeinflussen können. Mit anderen Worten ist Autonomie ein entscheidendes Merkmal von "moral agents", wobei Autonomie hier als intrinsisch wertvolle Befähigung verstanden wird, das eigene Leben frei von äusseren Zwängen und den eigenen Vorstellungen gemäss zu bestimmen.
Personen und Verantwortung
Personen als "moral agents" können für ihre Handlungen und ihr Verhalten verantwortlich gemacht werden. Diese Verantwortlichkeit kann drei Ausprägungen annehmen:
Als Handlungszuschreibung ("wer hat gehandelt?")
Als Rechtfertigung für Schuldzuweisung und Lob
Als Rechtfertigung für Wiedergutmachungsforderungen
In struktureller Hinsicht ist Verantwortung als dreistellige, moralisch begründete Relation zu verstehen:
Jemand ist verantwortlich (Subjekt; Verantwortungsträger, bewusst handelnde Entität).
Jemand ist jemandem gegenüber verantwortlich (Adressat/en; Beteiligte, Betroffene).
Jemand ist jemandem gegenüber in einer bestimmten Sache verantwortlich (Gegenstand; i.d.R. als Tun/Unterlassen oder deren Folgen, ferner auch als Verhalten, Benehmen, Charakter).
Jemand ist jemandem gegenüber in einer bestimmten Sache aufgrund eines bestimmten Massstabs verantwortlich (Kriterium/Begründung; z.B. als allgemeine moralische Erwägungen wie dem Nichtschadensgebot, oder auch als Verantwortungszuweisung aufgrund bestimmter Rollen (Beruf, Eltern o.ä.), sowie als Handlungsfolge wie z.B. eines abgegebenen Versprechens).
Verantwortung wird in zwei Grunddeutungen verwendet, nämlich retrospektiv als Zuschreibung (z.B. hat in der Vergangenheit jemand einen Schaden verursacht) und prospektiv als Zuweisung (z.B. muss in der Zukunft jemand für einen etwaigen Schaden aufkommen). Retrospektive Verantwortung hat die folgenden vier Kriterien, welche über das Ausmass der Verantwortlichkeit entscheiden:
Zurechenbarkeit des Verhaltens als Handlung ("agency"): Entweder als besondere Form der Kausalität, d.h. die freie Entscheidung des Handelnden ist Ausgangspunkt der Handlung und Beginn einer Kausalkette. Oder als besondere Form der Finalität, d.h. der Handelnde zielt auf das letzte Glied der Kausalkette ab und die Zurechenbarkeit bestimmt sich danach.
Grad der Kontrolle über eine Handlung: Nebst der "agency" unterliegen Handlungen immer auch Fremdeinflüssen resp. Kontrollverlusten (bisheriger Lebensweg, aktuale Umstände, Befähigung, erwartbares Ausmass des Gelingens der Handlungen usw.).
Wissen um eigenes Handeln und Folgen: Die eigene Verantwortung bemisst sich danach, was die handelnde Person in der Handlungssituation weiss, wissen sollte, und nicht wissen kann.
Absicht des Handelnden: Für die Verantwortlichkeit ist auch ausschlaggebend, welche Folgen der Handlungen nur vorhergesehen und welche davon beabsichtigt waren, weil Absicht ein höheres Ausmass an mentaler Involvierung bedingt.
Prospektive Verantwortung ist hingegen über die in die Zukunft gerichteten moralischen Pflichten der handelnden Person zu bestimmen. Diese ergeben sich im Wesentlichen aus den Kriterien resp. dem Massstab, durch den die Verantwortlichkeit begründet wird (siehe weiter oben). Die Frage in der prospektiven Verantwortung lautet demnach: "Wofür ist der Handelnde alles verantwortlich?"
Retrospektive und prospektive Verantwortung können in drei Formen miteinander zusammenhängen:
Prospektive mit retrospektiver Verantwortung: Beide Verantwortungen stützen sich gegenseitig, z.B. indem per Beruf eine prospektive Verantwortung besteht, diese aber in einem konkreten Fall nicht wahrgenommen wird (Sanitäter leistet keine Hilfe).
Prospektive ohne retrospektive Verantwortung: Bisweilen ist prospektive Verantwortung moralisch hinreichend, z.B. indem mit einem Versprechen eine prospektive Verantwortung eingegangen wurde, die auch ohne Fehlverhalten eine Wiedergutmachungspflicht konstituiert (ausgeliehener Gegenstand nimmt ohne Selbstverschulden Schaden).
Retrospektive ohne prospektive Verantwortung: Bisweilen ist retrospektive Verantwortung moralisch hinreichend, z.B. indem eine Stellvertretung übernommen wird, für die man nicht qualifiziert ist und der dabei angerichtete Schaden behoben wird (unbrauchbare Hochzeitsfotos werden durch die Aushilfe nochmals aufgenommen).
Moralische Dilemmata
Personen als "moral patients" haben einen hohen moralischen Wert und sind auch strikte gleich zu behandeln. Als "moral agents" müssen sich Personen Handlungen zurechnen lassen im Rahmen ihrer Verantwortung. Beide diese Aspekte der normativen Bedeutung von Personen führen zu besonderen Problemen bei moralischen Dilemmafällen. Solche Dilemmata sind:
Praktische
Überlegensstrukturen,
die in eine Ausweglosigkeit münden.
In einer "technischen" Form können moralische Dilemmata auch so ausgedrückt werden: Die handelnde Person muss jede von mindestens zwei verpflichtenden Handlungsoptionen ausführen und diese Optionen auch jede für sich alleine betrachtet auszuführen imstande sein, aber unmöglich alle zugleich ausführen können und folglich einen moralischen Fehler begehen.
Nicht alle praktischen Dilemmata sind moralischer Natur, nämlich oftmals dann nicht, wenn sie sich auf das eigene Wohlergehen beziehen. Wenn man beispielsweise verschiedene Dinge als gut für das eigene Wohlergehen erachtet und alle diese Dinge haben will und je einzeln haben könnte, es aber nicht möglich ist, sie alle zugleich haben zu können, befindet man sich in einem nicht-moralischen Dilemma. Dessen Auflösung über einen Kompromiss kann problematisch sein, u.a. weil die Gewichtung der Präferenzen schwierig ist, oder sich die Güter nicht miteinander vergleichen lassen ("Äpfel und Birnen"). Die Einschätzung solcher nicht-moralischer Dilemmata ist fallibel, d.h. bisweilen handelt es sich nur um scheinbare Dilemmata: Man kann sich bezüglich des eigenen Wohlergehens täuschen ("etwas ist nur scheinbar gut für mich"), oder bezüglich der Gewichtung ("etwas ist nur scheinbar in diesem Ausmass gut für mich"), oder das Dilemma könnte durch eine Veränderung der Situation aufgelöst werden.
Im Unterschied zu nicht-moralischen Dilemmata sind im Bereich der Moral keine Kompromisse erlaubt, weil alle Handlungsoptionen als Pflichten wahrgenommen werden, beispielsweise wenn in einem Rettungsboot nur noch für einen Menschen Platz ist, aber zwei Menschen gerettet werden müssten. In nicht-moralischen Dilemmata will die handelnde Person mehr Güter haben, als sie haben kann, wohingegen sie in moralischen Dilemmata mehr Pflichten hat, als sie erfüllen kann. Auch in moralischen Dilemmasituationen kann man sich täuschen: Bezüglich der Pflichten (sie bestehen gar nicht) und bezüglich des Gewichts der Pflichten (sie sind ungleich wichtig). Auch in moralischen Dilemmata besteht überdies die Möglichkeit, sie per Veränderung der Situation aufzulösen, z.B. indem man Dritte bittet, von abgegebenen Versprechen entbunden zu werden.
Gegen die Existenz moralischer Dilemmata werden u.a. zwei Argumente ins Feld geführt. Die in diesen Argumenten verwendeten, weithin geteilten moralischen Grundprinzipien stehen im Widerspruch zur Möglichkeit moralischer Dilemmata und negieren mithin deren Existenz:
"Sollen impliziert Können": Im Dilemma sind per definitionem nicht alle Pflichten erfüllbar, folglich kann faktisch nicht für jedes Sollen auch ein Können bestehen.
"Sollen ist erlaubt": Im Dilemma muss per definitionem mindestens eine Pflicht unerfüllt bleiben, was aber nicht erlaubt ist, folglich kann faktisch nicht für jedes Sollen eine Erlaubnis bestehen.
Für die Existenz moralischer Dilemmata wird hingegen u.a. wie folgt argumentiert:
"Schuld statt Bedauern": Handelnde fühlen sich nach moralischen Dilemmata für gewöhnlich schuldig, sie bedauern nicht nur. Wenn Schuld aber als genuin moralische Reaktion verstanden wird, deutet dies auf einen begangenen moralischen Fehler hin.
"Praktische statt theoretische Inkommensurabilität": Die praktische Unvergleichbarkeit von Gütern ist ein weiteres Indiz für die Existenz moralischer Dilemmata. So sind beispielsweise Menschen keine vergleichbaren Güter, weil jedes Individuum einen einzigartigen Wert hat.
Die weiteren Zusammenfassungen zur Ethik und andere diesbezügliche Beiträge finden sich hier.
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